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Die Rettbergsaue
Die südliche Uferseite der Rettbergsaue (September 2007)
Die südliche Uferseite der Rettbergsaue (September 2007)

Die Rettbergsaue ist eine Rheininsel, die sich über die gesamte Länge des Biebricher Rheinufers erstreckt. Mit einer Länge von rund 3 km und einer Breite von bis zu 300 m gehört sie zu den größten Inseln im Rhein. Zum weitaus größten Teil gehört sie zu Biebrich, ein kleiner Teil gehört zum Wiesbadener Stadtteil Schierstein.

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts war die Insel ein beliebtes Freizeitgelände: Im Jahre 1914 entstand das Strandbad Schierstein, 1921 das Strandbad Biebrich. Aufgrund der starken Verunreinigung des Rheins mussten die beiden Strandbäder aber 1962 geschlossen werden.

Heute stehen rund 90 % der Fläche unter Naturschutz - die Vogel- und Pflanzenwelt ist sehr vielfältig. Auf der nördlichen Uferseite, die Biebrich und Schierstein zugewandt ist, stellt die Rettbergsaue jedoch nach wie vor ein beliebtes Naherholungsgebiet dar (geöffnet von April bis September bei freiem Eintritt).

Das Freizeitgelände "Rettbergsaue Biebrich" (September 2007)
Das Freizeitgelände "Rettbergsaue Biebrich" (September 2007)

Das Freizeitgelände „Rettbergsaue Biebrich“ bietet weiße Sandstrände, einen Spielplatz, verschiedene Spielflächen und -anlagen, einen Grillplatz, einen Campingplatz und vieles mehr.

Aufgrund dieses breiten Freizeitangebotes, der idyllischen Lage und der hier herrschenden Ruhe (es gibt keinen Straßenverkehr und Hunde sind nicht erlaubt) ist die Rettbergsaue ein attraktives Ausflugsziel vor allem für Familien mit Kindern. Das Baden ist zwar noch immer offiziell verboten, tatsächlich aber (auf eigene Gefahr) möglich. Das Wasser ist mittlerweile jedenfalls wieder außerordentlich sauber.

Um auf die Rettbergsaue zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Ein Übergang auf der rheinaufwärts gelegenen Seite der Schiersteiner Brücke ist sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer geeignet (wegen des Neubaus der Schiersteiner Brücke ist dieser Weg jedoch derzeit gesperrt). Weitaus mehr Spaß bereitet jedoch die preiswerte Fahrt mit der Personenfähre „Tamara“, die am Biebricher Rheinufer ablegt.

Die Personenfähre "Tamara" (Mai 2008)
Die Personenfähre "Tamara" (Mai 2008)

Der ehemalige, rund zwei Jahrhunderte alte Bauernhof dient heute u.a. als Kunstgalerie.

Der Name der Rettbergsaue geht übrigens auf den nassauischen Oberleutnant und Adjutanten des Herzogs, Carl von Rettberg zurück, der die Insel im Jahre 1832 erwarb, um dort eine Vieh- und Pferdezucht zu betreiben, sie aber wenig später für ein Vielfaches des ursprünglichen Kaufpreises wieder veräußerte.